Katsushika Hokusai (1760-1849)
36 Ansichten des Berges Fuji
Johannes Wieninger
Übung WS 2022-2023

Im Zentrum der Übung steht die aus 46 Farbholzschnitten bestehende Serie „36 Ansichten des Berges Fuji“ (1830-1833) von Katsushika Hokusai (1760-1849). Kein anderer Künstler und keine anderen Werke prägen das westliche Bild japanischer Kunst so stark und nachhaltig.
„Die Welle bei Kanazawa“ ist die Ikone Japans schlechthin. Betrachtet man jedoch die Landschaftsdrucke genauer, so merkt man, dass sie einen Wendepunkt in der Kunstgeschichte nicht nur Japans sondern der ostasiatischen Region gesamt markieren. Mehrere Traditionen sind spürbar und wurden von Hokusai verarbeitet, verändert, zu Neuem zusammengefügt.


Einerseits ist die traditionelle sansui-Malerei immer noch wichtig, weiters sind chinesisch-westliche Elemente verarbeitet, wie sie im 18. Jahrhundert in der Hofmalerei in Beijing unter jesuitischem Einfluss entwickelt wurden, schließlich auch nahezu zeitgleiche westlich-europäische Stilmittel in der Landschaftsdarstellung, die - ausgehend von der niederländischen und englischen Gentlemen-Malerei – durch kolonialistische Unternehmungen Europas weltweite Verbreitung fand.
Zielgerichtet auf Hokusai’s Werk wird die Entwicklung der japanischen Landschaftskunst von ca. 1750 bis 1850 verfolgt, den Schlusspunkt bildet Ando Hiroshige (1797-1858) mit der wegweisenden Serie „100 berühmte Ansichten aus Edo“ (1858)


Katalog der MAK-Ausstellung 2000:
FUJI – DER BERG, DEN ES NUR EINMAL GIBT
Joh. Wieninger: Zur Ikonographie des Berges Fuji bis 1820
Josef Kreiner: Heilige Berge Japans Miwa und Fuji