080066-1 UE Übung: Japonismus. Auf der Suche nach einem neuen Stil (au.K.) (2020W)
Johannes Wieninger
johannes.wieninger@univie.ac.at
Literaturliste (update 30. November 2020)
Die Anwesenheit zu den folgenden Terminen erachte ich als verpflichtend und wichtig für den positiven Abschluss:
Mittwoch 07.10.2020
Vorstellung des Themas
Ziele und Ablauf der Übung
Einführung: die kunsthistorischen Beziehungen zwischen Europa und Ostasien (J. Wieninger)
Mittwoch 14.10.2020
Überblick zur Geschichte des Japonismus, Forschungsgeschichte (J. Wieninger)
Themenaufteilung
Mittwoch 13.01.2021
Abschlussreferate I
Mittwoch 20.01.2021
Abschlussreferate II
Mittwoch 27.01.2021
Abschlussdiskussion und Resümees
Themen
Seit der intensiveren wirtschaftlichen und politischen Beziehungen ab 1853 übten Japan und der Westen eine Faszination aufeinander aus, die zunehmen in der bildenden und angewandten Kunst hier wie dort ihre Niederschläge fanden. Japan präsentierte sich auf großen Ausstellungen und Messen und lud gleichzeitig westliche „Berater“ ein.
Bis in die Zeit um 1920-1930 faszinierte das „Vorbild Japan“ Kunstschaffende in ganz Europa, entscheidende Impulse aus dem ostasiatischen Land trugen zur Entwicklung der europäischen Moderne bei.
Die Übung JAPONISMUS möchte nicht nur formale Anleihen und Variationen untersuchen, es soll auch die Frage gestellt werden, warum gerade Japan diese Faszination auslöste.
Gegliedert in mehrere Themengruppen, wollen wir die Entwicklungen von den 1860er Jahren bis nach 1918 nachvollziehen.
Wir werden auch aktuelle Schausammlungen in Wiener Museen und Ausstellungen besuchen und dort „nach Japonismus suchen“.
Die Arbeit in kleineren Gruppen wird zum intensiveren Wissensaustausch genützt, aber auch zum gezielten Bearbeiten und Erforschen von nicht permanent gezeigten Sammlungsbeständen.
ACHTUNG: diese Treffen finden zu anderen Terminen statt, die vorher vereinbart werden.
A
Weltausstellungen, Sammler und Sammlungen
Große Ausstellungen waren für viele die einzige Möglichkeit, Originale und „Fremdartiges“ zu sehen.
1869 war auf der Pariser Weltausstellung erstmals eine japanische Sektion zu sehen, allerdings von privater Seite zusammengestellt. Erst 1873 gab es eine sehr umfangreiche Schau, die für die Wiener Weltausstellung zusammengetragen wurde. Bis hin zur Pariser Weltausstellung 1925 (Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industrielles Modernes) kann verfolgt werden, wie Japan sich dem Westen präsentierte.
- Die ersten Ausstellungen in London und Paris
- Die Wiener Weltausstellung 1873
- Die Weltausstellungen 1900-1925
Auch Sammler und Sammlungen machten das direkte Kennenlernen von Originalen möglich. Parallel und miteinander entdeckten Künstler und Museen die Kunst Japans.
- Ernest F. Fenellosa (1853–1908) und das Museum of Fine Arts, Boston
- Émile Guimet (1836 - 1918) und das Museum Guimet, Paris
- Justus Brinckmann (1843 - 1915) und das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
- Heinrich Siebold (1852 - 1908) und das Orientalische Museum, Wien
- Enrico Bardi (1851 - 1905) und das Museo d'arte orientale, Venedig
B
Begegnung im Ornament
Die Suche nach einer neuen Kunstsprache war auf das engste verbunden mit der Suche nach neuer Ornamentik. Interessant in diesem Zusammenhang ist es auch, der Frage nachzugehen, inwiefern die „Ornamentkunst“ zur Entstehung einer „Frauenkunst“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts beitrug.
Vorlagen aus Japan:
- Die Katagami -Sammlungen in Europa am Beispiel des MAK-Wien
- Furuya Korin und das Journal Shin Bijutsukai, 1902 - 1906
- Tsuda Seifu (1880 - 1978)
Rezeption in Europa/ Österreich:
- Joh. Backhausen & Söhne, Wien
- Wiener Werkstätte (ab 1903) Textilentwürfe: Dagobert Peche (1887 - 1923), Heddi Hirsch (1895 - ca.1945), Maximilian Snischek (1891 - 1968), Maria Likarz-Strauss (1893 - 1971), Fritzi Löw (1891 - 1975), Felice Rix-Ueno (1893 - 1967), und andere
- Modeentwürfe und Modegrafik: art gout beaute 1920 - 1933
C
Künstlervereinigungen
Ein Phänomen des 19. Jahrhunderts ist der mehr oder weniger lose Zusammenschluss von Künstlern, die gemeinsam nach einer Erneuerung (Reform) der Kunstsprache suchten. Gerade in diesen Zirkeln lässt sich eine Tendenz, im Vorbild Japan Anregungen zu suchen, beobachten.
- Arts and Crafts Movement, The Studio (ab ca. 1870er Jahre, ab 1893): William Morris (1834 - 1896), Charles Robert Ashbee (1863 - 1942), Aubrey Beardsley (1872 - 1898)
- Société des Vingt (1883): Henry C. Van de Velde (1863 - 1957), Vincent van Gogh (1853 - 1890), Henri de Toulouse-Lautrec (1864 - 1901), Fernand Khnopff (1858 - 1921)
- School of Glasgow (vor 1890): Charles Rennie Mackintosh (1868-1928)
- École de Nancy: Émile Gallé (1846 - 1904), Hokkai Takashima (1850 - 1931)
- Die Wiener Secession und Ver Sacrum (1897): Gustav Klimt (1862 - 1918), Emil Orlik (1870 – 1932)
- Wiener Werkstätte (1903): Josef Hoffmann (1870 - 1956), Kolo Moser (1868 - 1918) u.a.)
- Wiener Werkstätte (1903): Postkarten der WW und ihre Entwerfer
- Deutscher Werkbund, München (1907)
D
Persönlichkeiten
Neben Künstlervereinigungen hatten auch Einzelpersonen - Händler, Künstler, Sammler, Theoretiker - großen Einfluss auf das europäische Kunstgeschehen.
- Hayashi Tadamasa (1853 - 1906): Histoire de l’art du Japon publié par la Commission impériale du Japon à l’Exposition Universelle de Paris, 1900 und S. Bing (1838 - 1905): der japanische Formenschatz
- Claude Monet (1840 - 1926) und seine Sammlung japanischer Farbholzschnitte
- Gustav Klimt (1862- 1918)
- Frank Lloyd Wright (1867–1959)
- Bruno Taut (1880–1938)
- Das Ende des Japonismus - Pablo Picasso (1881 - 1973), Paul Gaugin (1848-1903) u.a. und die Entstehung des Primitivismus
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Die Situation zwingt uns alle zu einem Umdenken und Umplanen, ich bin mir aber sicher, dass wir dadurch auch auf viel Neues stoßen, unsere Arbeitsgewohnheiten verändern und erweitern werden.
Es sind 25 TeilnehmerInnen angemeldet, der uns zur Verfügung stehende Raum - SR 5 - ist jedoch nur für 7(!) zugelassen.
Aus diesem Grund habe ich den SR 5 für uns jeweils von 16.30 - 19.30 reservieren lassen, D.h. wir können einander in vier Gruppen zu je maximal sieben Teilnehmer persönlich für je 45 Minuten treffen.
Die erste Einheit am Mittwoch 7. Oktober, 16.30-18.00 findet über Moodle/BigBlue Botton statt. Zu diesem Termin werde ich die Übungsthemen vorstellen, erste Anregungen und Literaturhinweise geben.
Den link finden Sie auf der Moodle-Seite zur Übung. Wir werden pünktlich beginnen, bitte loggen sie sich 5 Minuten vorher ein.
Die zweite Einheit am Mittwoch 14. Oktober, 16.30-18.00 sollte im Seminarraum 1 stattfinden.
Allerdings ist dieser nur für 23 Studierende zugelassen. (Genauere Auskunft kann ich hoffentlich am 7.10. geben)
Sollten TeilnehmerInnen zu einer gefährdeten Gruppe gehören, so bitte ich sie jetzt schon selbst abzuschätzen, ob sie bei persönlichen /analogen Treffen anwesend sein wollen. Wenn sie es vorziehen über Moodle/BigBluePoint zugeschaltet zu werden, so teilen Sie mir dies bitte zeitgerecht mit.
Die geplanten Exkursionen werden ebenfalls in kleineren Gruppen stattfinden, dazu allerdings ersuche ich alle um persönliche Teilnahme unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen.
Weitere Informationen werden im Laufe der Woche in Moodle und parallel auf meiner Internetseite hinzugefügt.
Sollten sie Fragen oder Anregungen haben, können Sie sich jederzeit via E-Mail an mich wenden.
Mittwoch 07.10.2020 - online
Vorstellung des Themas
Ziele und Ablauf der Übung
Einführung: die kunsthistorischen Beziehungen zwischen Europa und Ostasien (J. Wieninger)
Mittwoch 14.10.2020 - SR 1 (23 Teilnehmer)
Überblick zur Geschichte des Japonismus, Forschungsgeschichte (J. Wieninger)
Themenaufteilung
Mittwoch 21.10.2020 - SR 5 16.30 Gruppe A, 18.00 Gruppe B
Treffen in kleineren Arbeitsgruppen
Mittwoch 28.10.2020
online 16.30 Gruppe C, 18.00 Gruppe D
Treffen in kleineren Arbeitsgruppen
Mittwoch 04.11.2020
online Besuch der Ausstellung „Van Gogh, Cézanne, Matisse. Die Sammlung Hahnloser“, Albertina
Mittwoch 11.11.2020 - online
Mittwoch 18.11.2020
virtueller Besuch der Schausammlungen Wien 1900 und Asien
MAK – Museum für angewandte Kunst
Mittwoch 25.11.2020 - 16.30 Gruppe A, 18.00 Gruppe B
Treffen in kleineren Arbeitsgruppen
Mittwoch 02.12.2020- 16.30 Gruppe C, 18.00 Gruppe D
Treffen in kleineren Arbeitsgruppen
Mittwoch 09.12.2020
virtueller Besuch der Schausammlung WIEN 1900 - Aufbruch in die Moderne, Leopoldmuseum
Mittwoch 16.12.2020
Zeitplan (Stand 10. 01. 2021)
alle Einheiten finden bis auf weiteres nur online statt
die letzten drei Einheiten Jänner 2021
Liebe Studierende,
Vorerst möchte ich allen ein erfolgreiches und gesundes 2021 wünschen!
Hier Informationen zu den letzten drei Einheiten im Jänner, die wie geplant stattfinden werden - leider wiederum nur digital.
Mittwoch 13.01.2021
Abschlussreferate A+B
Mittwoch 20.01.2021
Abschlussreferate C+D
Wir haben also pro Termin ca. 12 Referate, bitte versuchen Sie sich an den Zeitrahmen 5 - 7 Minuten zu halten.
Sollte jemand meinen, noch mehr Zeit für die Vorbereitung zu benötigen, so können noch 2 bis 4 Referate auch am 27. 01. abgehalten werden. Ich ersuche jedoch davon nur im „Notfall“ gebrauch zu machen und mich vorab davon zu informieren.
Wenn Sie sicherheitshalber Ihre PowerPoint-Datei an mich senden wollen, dann können Sie dies gerne tun bis jeweils 16.00. Bitte benennen Sie Ihre Datei mit Ihrem Familiennamen.
Mittwoch 27.01.2021
Die letzte Einheit wollen wir für eine Abschlussdiskussion und Resümees verwenden.
Die letzten 20 Minuten würde ich für Vorschläge Ihrerseits nützen, welche Themen aus der asiatischen Kunstgeschichte Sie besonders interessieren.
Sowohl für das Referat als auch das schriftliche Resümee möchte ich Ihnen nochmals dringend ans Herz legen: Bitte verwenden Sie ganze und grammatikalisch richtige Sätze!
Dann kann nicht viel passieren, denn Ungereimtheiten werden Ihnen selbst schnell auffallen!
Alles Gute, bei weiteren Fragen können Sie sich jederzeit an mich wenden.
J.W.
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Mittwoch 13.01.2021
Abschlussreferate I
Mittwoch 20.01.2021
Abschlussreferate II
Mittwoch 27.01.2021
Abschlussdiskussion und Resümees